Der Meister kommt vom Federbach

Überragende Leistung in Rüppurr / Hasselböck und Hodzic treffen doppelt

FSV Alemannia Rüppurr – FV Malsch 0:5 (0:3)

Was vor Wochen noch nicht möglich schien, ist nun Gewissheit geworden. Der FV Malsch ist Meister der Kreisklasse A und steigt in die Kreisliga auf. Mit einer überragenden Leistung gewann man, auch in dieser Höhe verdient, mit 5:0 bei Alemannia Rüppurr und feierte bis zum Morgengrauen.

 

Es war Mitte März, als man verdient in Mutschelbach verlor, die Spitze in weite Ferne gerückt war und man sogar aus eigener Kraft nicht mehr zweiter werden konnte. In der Spielersitzung nach der Niederlage schwor Jürgen Szilard seine Mannen auf die kommenden Wochen ein. Er ließ keinen Raum für eine getrübte Stimmung und sprach davon, dass man ab sofort nur noch Endspiele vor sich habe. Angesichts der Tabellenlage eine mutige Aussage des Trainers. Doch er sollte Recht behalten. Malsch startete eine Siegesserie und gewann neun Mal in Folge. Dass Mutschelbach und Reichenbach am Schluss die Puste ausging, war natürlich das Quäntchen Glück das man allerdings auch braucht, wenn man Meister werden möchte.

 

Auch am letzten Spieltag bedurfte es eines erneuten Sieges. Die Ausgangslage war ideal. Malsch stand auf Platz eins und musste lediglich sein Spiel gewinnen. Lediglich. Denn der Gegner war kein geringerer als der FSV Alemannia Rüppurr, gespickt mit tollen Fußballern wie Herzog, Caleta, Avci, Erceg, Anton, Bayram und weiteren Klassespielern. Es war interessant zu beobachten, wie besonders die jungen Spieler des FV Malsch mit diesem Druck umgehen würde. Als beim Warmlaufen totenstille herrschte, wusste man auch nicht, ob dies der Konzentration oder eher der Angst geschuldet war. Vielleicht war es eine Mischung aus Beidem. Als dann Schiedsrichter Yener die Partie freigab und Malsch loslegte wie die Feuerwehr, wusste man dass die Spieler des FV Malsch nur noch ein Ziel kannten. Die Kreisliga.

 

Trainer Jürgen Szilard vertraute fast der gleichen Startformation wie im Heimspiel gegen Söllingen. Für den verletzten René Hoffmeister rückte Christopher Stolz in die Startformation, der seine Verletzung wieder auskuriert hatte.

 

Malsch begann energisch, temporeich, hochkonzentriert und hatte gleich zu Beginn die erste dicke Chance. Es dauerte zwar bis zur 11. Minute, als Fröhlich das 0:1 erzielte, aber man hatte sofort den Eindruck, dass an diesem Tage nichts schief gehen kann. Eben jener Dennis Fröhlich war es, der mit seinem tollen Schuss aus 18 Metern gelb-schwarz zum ersten Mal jubeln ließ. Eben jener Dennis Fröhlich, der in dieser Saison immer engagiert zu Werke ging, aber so oft im Abschluss Pech hatte. Nur wenigen Minuten später tankte sich Tino Hodzic im Strafraum durch und wurde unsauber von den Beinen geholt. Den fälligen Elfmeter verwandelte er selbst und es hieß 0:2. Noch vor der Halbzeit dann das 0:3. Hodzics 30. Saisontor war typisch für diesen Spieler. Dribbeln, dribbeln, dribbeln und dabei niemals die Übersicht verlieren. Die Gegenwehr beim dritten Treffer war viel zu gering und sein Schuss ins kurze Eck unhaltbar. Für Hodzic und den FV Malsch eine gelungene Sache. Sicherte sich der Malscher Stürmer damit auch die Torjägerkanone in der Kreisklasse A. Dass man im ersten Durchgang noch weitere hochkarätige Torchancen ungenutzt lies, soll an diesem Feiertag keine große Erwähnung finden. Zu gut spielte Malsch in der ersten Halbzeit und zu sehr hatte man Rüppurr im Griff, die nicht eine Torchance für sich verbuchen konnte.

 

Nach dem Wechsel war mit einem Anrennen der Gastgeber zu rechnen, doch dann kam die Zeit von Markus Hasselböck. Mit seinen Treffern 16 und 17, untermauerte er dass es nur einen Sieger geben konnte und der hieß FV Malsch. Ausgerechnet Hasselböck, dem das Pech am Schuh zu kleben schien und der in den letzten Wochen fast verzweifelte. Aber er gab nie auf, spürte das Vertrauen des Trainers sowie der Mannschaft und zahlte dieses Vertrauen mit zwei herrlichen Treffern zurück.

Die Messe war nun gelesen, das Spiel verlangsamte sich und Malsch konnte die Meisterschaft in Ruhe nach Hause bringen.

 

 

An dieser Stelle möchte der Autor ins Gedächtnis rufen, wie die Situation vor drei Jahren aussah. Malsch war zwei Mal in Folge abgestiegen und fand sich in der Kreisklasse wieder. Die Stimmung war am Boden und an Erfolge war nicht zu denken. Das Team um Spielbetriebsvorstand Jahn Beichel erarbeitete sich jedoch einen Plan und gemeinsam mit Jürgen Szilard wurde diese kontinuierlich umgesetzt. War das erste Jahr noch ein Gurkenjahr in der Kreisklasse, so war die vergangene Saison doch schon ansehnlicher. Mit frischem Wind ging es in die neue Runde. Mit tollen Fußballern an Bord, die allesamt auch menschlich erste Klasse sind wurde das Ziel verfolgt, eine tragende Rolle in dieser Spielzeit zu spielen. Diese Kontinuität zahlte sich letztlich aus. Selbst bei Rückschlägen, ließ man sich nicht vom Ziel abbringen, setzte stets auf die eigene Kraft und wurde am Ende belohnt. Erfolg ist nicht immer planbar und kaufbar. Aber Erfolg kommt dann, wenn man kontinuierlich arbeitet, sich realistisch einschätzt und seine Ziele nie aus den Augen verliert. Gut gemacht FV Malsch!!!!

 

FV Malsch: Christian Kölmel, Antonio Ciancio, Dennis Fröhlich, Fernando Scarico, Markus Hasselböck (Daniel Abeska), Nico Kastner, Bernd Guhl, Giani Riili (Nils Schmitt), Dirk Rohde (Deniz Cinoglu), Tino Hodzic, Christopher Stolz. Ersatz: Sascha Häßler, Markus Hirth, Daniel Rauch

 

Der FV Malsch bedankt sich an dieser Stelle bei allen Sponsoren, Gönnern und Fans. Wir wünschen Euch eine angenehmen Sommerpause und freuen uns, wenn wir uns wieder in der Kreisliga sehen.