Wenn mit Nico Kastner und Dirk Rohde ausgerechnet die beiden konditionsstärksten Spieler einer Mannschaft von Krämpfen geplagt werden, dann sagt das viel über die Intensität des Spiels aus. Rohde hatte zwar nach sechs Wochen ohne Training seinen ersten Einsatz, aber Nico Kastner gilt in der Malscher Mannschaft als besonders konditionsstark. Machen wir es kurz: der FV Malsch bot dem Tabellenführer aus Reichenbach einen tollen Kampf und holte, wenn auch glücklich, ein torloses Unentschieden. Es sind jedoch die Begleiterscheinungen dieses Remis, über die zu sprechen sein wird.
Jürgen Szilard konnte endlich wieder auf Dirk Rohde in der Anfangsformation bauen. Wie enorm wichtig dieser Spieler für den FV Malsch ist, zeigte sich nicht nur an seiner Präsenz, sondern am damit gesteigerten Selbstvertrauen seiner Mitspieler. Malsch präsentierte sich von Beginn an in einer anderen Verfassung, als noch bei den letzten Spielen. Reichenbach hingegen nahm von Beginn an das Spiel in die Hand und hätte bereits nach 15 Minuten führen können, als man direkt nach einem Pfostentreffer, den Nachschuss an die Latte knallte. Nur fünf Minuten später musste Kölmel gegen Franke retten und auch kurze Zeit später behielt der Torwart im direkten Duell gegen Franke die Überhand. Malsch hatte lediglich einen Freistoß zu verzeichnen, der sicherlich ins Tor gegangen wäre, wenn der Abwehrspieler Reichenbachs nicht reflexartig mit dem Fuß geklärt hätte. Das torlose Remis zur Halbzeit war absolut glücklich für den FV.
Nach dem Wechsel machte Reichenbach da weiter, wo man vor der Halbzeit aufgehört hatte. Der agile Franke spielte Stoitzner herrlich frei, doch glücklicherweise schoss dieser freistehend über das Tor. Dies sollte dann aber die letzte Großchance für Reichenbach gewesen sein. Malsch kam nun besser ins Spiel. Hodzics Schuss, der nur knapp das lange Eck verfehlte, war dabei die erste nennenswerte Chance. Nur Minuten später wurde Dirk Rohde vom Gegenspieler im Strafraum umgerissen. Der fällige Pfiff blieb jedoch zur Verwunderung der Zuschauer aus. Das Spiel wurde nun hektischer und Schiedsrichter Federlechner tat sein Bestes, damit sich daran nichts änderte. Dies ist ein Punkt, den man einfach mal näher betrachten sollte. Sicherlich wird es im Fußballsport immer wieder Szenen geben, die von beiden Mannschaften unterschiedlich betrachtet werden. Sicherlich kommt es vor, dass sich Mannschaften benachteiligt fühlen. Wenn aber Spielern die gelb-rote Karte für sogenanntes „Ballwegwerfen“ gezeigt wird und der entsprechende Spieler war nicht einmal an der Szene beteiligt oder wenn aber Spielern die rote Karte für rohes Spiel gezeigt wird und der betroffene Gegenspieler sofort aufsteht und weiterspielen möchte weil es gar kein Foulspiel gegeben hat, dann fragt man sich doch, ob hier alles mit rechten Dingen zu geht. Wenn der Schiedsrichter schon zur Halbzeit pfeifen möchte (Pfeife extra in den Mund genommen), der Pfiff aber unterbleibt als Reichenbach in Ballbesitz kommt und erst dann zur Halbzeit gepfiffen wird, wenn Reichenbach den Ball wieder verliert, dann fragt man sich erneut, ob das richtig ist. Wenn der Schiedsrichter nach 95 Minuten eine Nachspielzeit von drei Minuten anzeigt, um dann das Spiel nach insgesamt 100 Minuten zu beenden, dann fragt man sich, ob hier einfach nur ein schlechter Schiedsrichter am Werke ist oder Absicht vorliegt. Halten wir mal Schiedsrichter Federlechner zu Gute, dass er einfach nur ein absolut miserabler Schiedsrichter ist und unterstellen ihm keine Absicht. Erfreulich war an diesem Sonntag, dass mit Peter Scherer der Kreisvorsitzende persönlich ein Bild davon bekam, welcher Willkür (oder ist doch mangelnde Qualität) man teilweise hilflos gegenüber steht.
Das Spiel endete übrigens 0:0 und Malsch konnte sich über einen Punktgewinn freuen. Reichenbach war besser, hatte ein deutliches Chancenplus und auch die klareren Torchancen. Malsch hingegen zeigte besonders im taktischen Bereich eine tolle Leistung und erkämpfte sich diesen Punkt. Der FV Malsch war absolut glücklich über diesen Punktgewinn, jedoch überwog die grottenschlechte Leistung Federlechners in den Köpfen und richtige Freude wollte keine aufkommen. Es bleibt nur zu hoffen, dass der Schiedsrichter den Mut hat und seinen Fehler korrigiert, in dem er im Spielbericht die Szene mit Hodzics angeblichem Foul richtig beschreibt. Denn alles andere als ein Freispruch ist weder akzeptabel, noch diskussionswürdig.
Am kommenden Sonntag empfängt der FV Malsch mit dem FC Berghausen einen besonders unangenehmen Gegner. Die Pfinztaler stehen mit 18 Punkten zwar nur im Mittelfeld der Liga, doch hat man in den letzten Jahren nur selten Siege einer Malscher Mannschaft gegen diesen Gegner gesehen. Es wird Zeit dies zu ändern. Anstoß ist um 14:45 Uhr
FV Malsch: Christian Kölmel, Dennis Fröhlich, Fernando Scarico, Giuseppe Perchio, Sven Weber, Nico Kastner (Bernd Guhl), Norman Kienzle, Dirk Rohde (Daniel Abeska), Tino Hodzic, Christopher Stolz, Rene Hoffmeister (Cem Öztürk). Ersatz: Wadim Djukarew, Sebastian Schubert