Verdienter Sieg mit kleinen Schönheitsfehlern

Doppelpack von Ronnie Kastner / Noch ein Spiel bis zur Pause

FV Malsch – FV Graben 6:2 (2:1)

Klar und deutlich klingt das 6:2 gegen den Tabellenletzten aus Graben. So klar und deutlich war es jedoch nicht. Graben erzielte zwischenzeitlich sogar den Ausgleich und zeigte zudem Schwachpunkte im Defensivverhalten des FV Malsch auf. Dass man letztlich einen solchen deutlichen Sieg feiern konnte, lag schlussendlich an der mangelnden Qualität der Gäste und an der kämpferischen Einstellung der Gastgeber.

Gleich zwei Veränderungen musste Trainer Dirk Rohde vornehmen. Er selbst fiel wegen einer Knieblessur aus und ebenso musste auch Giuseppe Perchio passen. Für ihn rückte Bernd Guhl in die Innenverteidigung, während Moritz Blatter auf Rohdes Position schob und außen durch Giani Riili ersetzt wurde.

Obwohl man zwar optisch eine Überlegenheit der Gastgeber ausmachen konnte, tat sich Malsch anfangs noch schwer mit dem Tabellenletzten. Dieser erwies sich als zäher Kontrahent und, hätte man den Tabellenstand nicht gekannt, man hätte nicht vermutet, wie tief die Gäste im Keller stehen. Letztlich war es eine tolle Einzelaktion von Ronnie Kastner, die nach 21 Minuten die Führung brachte. Ronnie Kastner hatte einen, bereits verloren geglaubten Ball erkämpft und lief danach mutterseelenalleine auf Torwart Zieger zu. Statt, wie in den vergangenen Spielen, mit Gewalt, versuchte es der jüngere Kastner-Bruder nun mit Gefühl und schob den Ball flach in die kurze Ecke.
Der Bann schien gebrochen und der heimische Zuschauer erwartete nun den Beginn eines Torreigens. Das Gegenteil war jedoch der Fall. Kam Graben durch einen abgefälschten Heilig-Schuss nur zwei Minuten später zum Ausgleich, hatten die Gäste sogar die Führung auf dem Fuß, als sie nach einer halben Stunde lediglich den Pfosten trafen. Malsch hatte, und das sei in dieser Deutlichkeit gesagt, mehr als Glück, nicht einem Rückstand hinterherlaufen zu müssen.
Es bedurfte dann einer Standardsituation, um wieder Ruhe ins Malscher Spiel zu bringen. Einen gut getretenen Balzer-Freistoß von der halbrechten Position, köpfte Alexander Jonhoff mustergültig zur Malscher Führung ins Tor. Vor dem Seitenwechsel tat sich nicht mehr viel und Malsch konnte sich in der Halbzeit erstmal durchschütteln.

Nach dem Wechsel dauerte es erneut einige Minuten, bis der Gastgeber das Spiel in den Griff bekam. Dirk Rohde hatte zwischenzeitlich gewechselt und für den unglücklich agierenden Mudubai Jannik Schwander ins Spiel gebracht. Bis nun wieder alle Rädchen ineinander griffen, brauchte es doch einige Zeit. Und wieder bedurfte es einer Standardsituation. Nach einem Eckball konnte Torwart Zieger den Ball nicht festhalten, aus dem Gewühl heraus staubte Bernd Guhl zum 3:1 ab. Wenige Minuten später dann Ronnie Kastners zweiter Treffer. Nach einem furchtbaren Abwehrfehler der Gäste, stand eben dieser Kastner wieder frei vor dem Tor und wieder zielte er genau. Torwart Heilig hatte bei diesem präzisen Schuss keine Chance. Das 5:1 erzielte dann wiederum Jannik Schwander. Zunächst ließ sich Nico Kastner nach einer minimalen Berührung theatralisch im Strafraum fallen und Schiedsrichter Stadler zeigte auf den Punkt. Dann nahm sich Jannik Schwander den Ball und versemmelte den Elfmeter. Dieser prallte jedoch vom abwehrenden Torwart wieder vor Schwanders Füße und nun machte er es besser.

Das zwischenzeitliche 5:2 durch Scholl war einer der Schönheitsfehler in diesem Spiel. Doch nur wenige Minuten später, als 80 Minuten gespielt waren, glückte Riili das 6:2. Erwähnenswert hierbei ist die Tatsache, dass Riili den Treffer per Kopf erzielte. Auch nicht alltäglich für ihn. Das Spiel hat danach keine nennenswerten Höhepunkte mehr und Malsch gewann absolut und auch in dieser Höhe verdient mit 6:2. Graben zeigte besonders in der zweiten Halbzeit, wieso man Tabellenletzter ist und wieso man lediglich zwei Punkte auf der Habenseite verbuchen kann.

FV Malsch: Dominik Saitovic, Max Huditz, Moritz Blatter, Bernd Guhl, Alexander Jonhoff, Nico Kastner, Ronnie Kastner (Domenic Martjan), Giani Riili, Jorginho Mudubai (Jannik Schwander), Aleksander Bodirogic (Sören Heiser), Niclas Balzer. Ersatz: Norman Kienzle

Noch ein letztes Spiel hat der FV Malsch in diesem Jahr zu absolvieren. Beim FC Neureut wartet ein anderes Kaliber auf die junge Malscher Mannschaft. Zwar konnte man noch im Sommer die Karlsruher mit 2:1 besiegen, doch stehen diese nun gefestigt auf Rang vier der Tabelle. Auffallend ist hier, dass der Gastgeber keinen herausragenden Stürmer in der Liga präsentieren kann. 37 erzielte Tore deuten allerdings auf eine Mannschaft hin, bei der jeder stets seine Gefährlichkeit unter Beweis stellen kann. Kann Malsch kompakt und zweikampfstark in Neureut auftreten, ist sicherlich die Möglichkeit gegeben, Punkte mit nach Hause zu nehmen. Zumindest, und darüber freut sich der Redakteur, muss man dieses Mal nicht predigen, den Gegner nicht zu unterschätzen. Anpfiff in Neureut ist am kommenden Sonntag um 14 Uhr.